SV Jahn Bad Freienwalde I - HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst


Direkt nach der Schlusssirene bildeten die Bad Freienwalder Brandenburgliga-Handballer einen Kreis, ließen ihrer Freude und Erleichterung freien Lauf. Soeben hatten sie die Heimpremiere der Saison 2017/18 gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst mit 32:30 gewonnen - und dieser Erfolg darf getrost als glücklich eingestuft sein.

 

"Die Einstellung und der Einsatzwille waren die Grundlage zum Sieg", meinte Jahn-Übungsleiter Michael Horch, der eine geschlossene Mannschaftsleistung seiner Schützlinge ausgemacht hatte. "Die Gäste haben unsere Schwächen schonungslos aufgezeigt und auch genutzt. Im Angriff ist vieles zwar nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber das hat die Mannschaft mit enormen Kampfeswillen mehr als wettgemacht."

 

Dabei hatten die Mannen gut begonnen und Johann Schwetschuk erzielte mit dem ersten Angriff umgehend den ersten Heimtreffer zum 1:0, dem er direkt das 2:0 folgen ließ. Doch die grundsätzlich nie aufsteckenden Gäste setzten immer wieder hartnäckig nach, verkürzten nicht nur den Rückstand, sondern gingen nach etwas mehr als zehn Minuten durch Treffer von Florian Bosdorf und Tim Neitzel mit 5:4 in Front. In der Folgezeit gab es ein pausenloses Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen in Sachen Führung, bei dem sich keiner der beiden Kontrahenten absetzen konnte. Dementsprechend blieb die Partie eine zähe Angelegenheit auf Augenhöhe. Zur Pause führten die Gastgeber aber dann doch mit 15:13.

 

Nach dem Seitenwechsel erwischte Bad Freienwalde einen passablen Auftakt. Vor allem die Tore von Leon Jagow von der Rechtsaußenposition sorgten für einen knappen, aber stetigen Vorsprung. Dennoch: Mit zunehmender Spieldauer kamen die Horch-Sieben immer mehr in Schwierigkeiten. Den Jahn-Akteuren fehlten in diesem Spielabschnitt die Lösungen, um den erspielten Vorsprung auch einmal auszubauen. Hinzu kam, dass Spielgestalter und Torjäger Eric Sindermann eng gedeckt wurde, und so glichen die Gäste in der 40. Minute durch den Treffer von Ricardo Hoffmann zum 21:21 aus. Als sich dann Markus Block den Luxus zweier vergebener Siebenmeter gönnte, lagen urplötzlich die Gäste in der 49. Minute mit 25:24 in Führung.

 

Zu allem Überfluss handelte sich Johann Schwetschuk nach einer verbalen Entgleisung gegenüber den Unparteiischen auch noch unnötigerweise die rote Karte ein und durfte den Rest der Begegnung von den Zuschauerrängen verfolgen. Damit nicht genug, brummten das Schiedsrichterduo auch noch Freienwaldes Markus Block und Raik Höhne Zeitstrafen auf. Die vier verbleibenden Jahn-Musketiere mit Schlussmann Lars Schäfer, der für den zuvor stark haltenden Oliver Schulz in der Schlussphase zwischen den Pfosten stand, sowie Oliver Viert, Chris Mattias und Eric Sindermann erwiesen sich als erstklassige Stehaufmännchen. Sie überstanden die wohl kritischste Phase der Partie unbeschadet. Das Quartett blieb nicht nur ohne weiteren Gegentreffer, da Schäfer gleich bei drei Duellen mit Ahrensdorfern Sieger blieb, sondern schafften das Kunststück den 24:26-Rückstand mit einem enormen Kraftakt und Toren von Viert (3) und Sindermann in ein 28:26 umzuwandeln. Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen, die zwar durch Tore von Bosdorf nochmals ausglichen, aber nach weiteren Gegentreffern von Christian Krause, Eric Sindermann, Oliver Viert und Markus Block endgültig auf der Verliererstraße landeten. Der Schlussakkord gehörte indes den Gästen. Ricardo Hoffmann erzielte mit der Schlusssirene den 30. Gästetreffer.

 

"Mir hat bei meiner Mannschaft die klare Linie gefehlt, das hätte fraglos auch in die Hose gehen können", meinte Michael Horch, der nach dem Spielende sichtlich erleichtert erst einmal tief durchatmete.

 

"Wir sind diesmal an uns selbst gescheitert. Wahrscheinlich wird es so schnell nicht noch einmal möglich sein, die Zähler aus der Kurstadthalle mitzunehmen", trauerte Kreisläufer Ralf Nowak der vergebenen Chance, einen durchaus machbaren Auswärtserfolg zu landen, hinterher.

 

Jahn Bad Freienwalde: Oliver Schulz, Lars Schäfer - Chris Mattias (2), Oliver Viert (6), Christian Krause (4), Markus Block (4), Raik Höhne (1), Max Mattias, Johann Schewtschuk (4), Grzegorz Kowalkowski, Marc Hieronimus, Eric Sindermann (4), Leon Jagow (4), Nick Galle

 

Spielfilm: 2:0, 3:3, 4:5, 9:9, 13:11, 15:13 - 18:17, 22:22, 24:26, 28:26, 30:28, 32:30

 

Quelle: moz.de

von Udo Plate